Von allen Weingeistern verlassen
schwank ich ab vom Straßenrand.
Die Hauswand ist mir unbekannt,
doch hält sie meinen Strahlen stand.
Der Regen ist ein blödes Ding,
Das nass und kalt vom Himmel tropft.
Verstopft euch mal den Kopf, ihr Engel,
lasst noch ein paar Tränen drin!
Und der Abend brennt mit blauen Flammen langsam dem Gelichter seinen Weg
hey ho heim.
Und ein müder Krieger tigert durch die Wildnis ganz am Rande seiner Stadt
hey ho heim.
Hoch den Kragen, Hände ragen
meterweit in Jackentaschen.
Hab Blamagen abzuwaschen,
Seelendreck und blöde Fragen.
Aus dem Kessel fliegen Fetzen
lauthals ausgekotzter Lieder.
Immerhin, der Mond scheint wieder
auf die Stadt der Lumpenbrüder.
Wo es schön ist, lass dich nieder!
Wieder hastig will was raus.
Knapp vorbei am letzten Haus
noch ein Stück weiter gradeaus.
Wo Bänke stehn gibts was zu sehen:
Sterne drehn sich, Schnuppen sausen,
schlaue Zauselkauze mausen
ohne Laut bei Windesbrausen.
Die Nacht war dicht, doch wird sie lichter,
bricht der zarte rosa Tag
einen Horizont frontal
in tausend Nachtgeistergesichter.
Martin Brunner, 2015