Die ausgelutschte Seuchenfee skandiert versaute Seemannslieder.
Klingelts in der Büchse, wippen ihre Brüste auf und nieder.
Immerhin es hält mich noch was wach.
Der Teufel gibt uns allen neue Namen in der Nacht.
Sittenstrolche, Soßensäufer hängen mich zum Trocknen auf,
Entwässern sich in meine Schuh, falls ich mal durch die Wüste lauf.
Schlipsaffen in Rosenblut tanzen, brüllen, kämpfen hart
Um das zarte Dschungelfleisch, das sich auf die Lichtung wagt.
Nackte, bleiche Höllengeister schlängeln sich um meine Hand,
Schlagen schon mit krummen Nägeln meine Seele an die Wand.
Reglos liegt der Kreuzerkönig, um ihn strahlt Hämoglobin.
Langsam, wie von gutem Rotwein, schwinden seine Sinne hin.
Ich krabble los, dem Tag entgegen, immer nur dem Tauglanz nach,
Mein Mund ist vollgestopft mit Flausen, meine Zunge liegt längst brach,
Musen kratzen mich vom Boden, küssen mich und säuseln:
Ach!, der Teufel gibt und allen neue Namen in der Nacht
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Martin Brunner, 2015