Ein Hitzemeer durchwellt die stummen Weiten
Der Himmel starrt durch Duschkabinenglas
Glühend brechen Wogen über Klingen
Von sprödem stumpfem Sägeblättergras
Güterwaggons keuchen schwer und kriechen
Angespannt den trägen Strom entlang
Die Luft reibt sich am Rost, es riecht nach Funken
Klebrig wabert Schall vom Ufer her
Das Wasser quillt im Nabel, steht und schwindet
durch fahle Bäuche dunsten Seelen aus
dringen rot durch Fleisch und Haut und dampfen
Die Leibeshüllen brennen teilnahmslos
Ein Weidenschatten schmort sich in den Boden
saugt Masse wie ein schwarzes Loch mit Hut
Dosen ächzen, Frottee wird verbogen
Die Stunden trödeln schlaff herum im Kreis
Die Stunden trödeln bis die Brandung weicht
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Martin Brunner, 2016