Ein Hundeleben

Es jault und heult zum Herzzerfluss –

lang noch vor dem Wecker –

ein Hund, der einsam warten muss

vor der Tür zum Bäcker.

 

Dort angebunden sitzt er brav –

all und ganz verlassen –

stört verdient profunden Schlaf

weithin durch die Gassen.

 

Das hört die Metzgerin mit Fühlung,

nimmt den größten, dicksten Knochen

und haut ihn auf den Hundekopf:

einschlägig gebrochen.

 

Nun ist es Ruh, das Tier erlöst.

Frauchen schlürft noch Streberlese.

Der Müde friedlich weiter döst,

die Metzgerin macht Leberkäse.

 

 

 

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Martin Brunner, 2015

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